Was sind Abhebegebühren?

Die Nutzung einer Zahlungskarte ist nicht selten mit unliebsamen Zusatzgebühren verbunden. Von Kosten für eine Transaktion bis hin zu unterwarteten Ausgaben für die Nutzung einer Kreditkarte im Ausland. Eine entscheidende Rolle bei der Auswahl einer geeigneten Karte spielen allerdings die Abhebegebühren. Abhängig vom Kreditkartentyp (meist kommt es auf die Unterscheidung zwischen Giro- und Mastercard an) können mehr oder weniger hohe Kosten für eine Bargeldabhebung am Automaten anfallen. Wann diese Zusatzgebühren greifen und inwiefern sie sich umgehen lassen, erfahrt ihr hier:

Wann kommen Abhebegebühren ins Spiel?

Eine Definition von Abhebegebühren lässt sich relativ einfach herleiten. Schließlich handelt es sich schlicht und einfach um Zusatzgebühren, die bei der Nutzung einer Zahlungskarte an einem Automaten anfallen. Jede Transaktion schlägt dabei finanziell zu Buche und wird in Form eines fixen Prozentsatzes berechnet. Je höher der abgehobene Betrag, desto höher fallen folglich auch die Abhebegebühren aus.

Für gewöhnlich schwankt der Prozentsatz zwischen einem und zwei Prozent. Hinzu kommt der Mindestbetrag, der erreicht werden muss, um eine Transaktion überhaupt erst tätigen zu können. Vor allem bei Bargeldabhebungen im Ausland ist die Wahrscheinlichkeit relativ hoch, mit Abhebegebühren konfrontiert zu werden. Dementsprechend lohnt es sich, direkt größere Summen an Bargeld zu beziehen, um die Zusatzkosten möglichst gering zu halten. Einige Kartenanbieter erheben übrigens gar keine Abhebegebühren. Meist ist dies bei gewöhnlichen Girocards und Abhebungen innerhalb der EU-Zone der Fall.

Abhebegebühren im Inland…

Wer es geschickt anstellt, kann Abhebegebühren in Deutschland kinderleicht umgehen. Der Trick ist: lediglich an Automaten deiner Hausbank Geld beziehen. Diese verlangen in der Regel von ihren Kund*innen keine Zusatzkosten für den Prozess. Teurer wird es allerdings, wenn du als Fremdkund*in zu einem Automaten gehst, der nicht zu deiner Hausbank gehört. In diesem Fall kannst du mit Kosten von 3,- bis 4,- Euro rechnen. Höhere Summen sind aber keine Seltenheit, weshalb sich der Gang zur nächsten Hausbank unter Umständen (zumindest was das Ersparte angeht) lohnen kann.

Während beispielsweise Bargeldautomaten der Volksbank in einigen Städten eine absolute Seltenheit sind, sind Kund*innen der Deutschen Bank so gut wie immer an der richtigen Adresse. Da das Unternehmen Teil der Cash Group ist, haben Kontoinhaber*innen die Wahl zwischen Automaten der Commerzbank, der Postbank, der HypoVereinsbank und deren Tochterunternehmen. Die Wahrscheinlichkeit unliebsamer Nebenkosten liegt damit bei 0.

Abhebegebühren im Ausland

Wie bereits erwähnt, ist es für die Höhe der Abhebegebühren essentiell, ob du dein Bargeld von einem Automaten im In- oder Ausland beziehst. So viel zu den groben Rahmenbedingungen. Im Detail kommt es aber vielmehr darauf an, ob du Geld in einer Fremdwährung oder in Euro abhebst.

Innerhalb der Eurozone ist es nämlich gesetzlich geregelt, dass Abhebungen unter den gleichen Konditionen wie innerhalb Deutschlands vorgenommen werden können. Für dich bedeutet das kurzgefasst: die ausländische Bank darf dir nicht mehr für die Transaktion berechnen als deine Hausbank.

Außerhalb der Eurozone muss das Thema Bargeldabhebungen systematisch angegangen werden. Generell empfiehlt es sich, anstelle der Girocard immer die Kreditkarte zu verwenden. Je nach Kartenanbieter kann die Karte Teil international agierender Unternehmen wie MasterCard oder Visa sein, sodass quasi an jedem Automaten die Möglichkeit der Bargeldabhebung besteht. In einem Großteil der Fälle ist mit Abhebegebühren (beziehungsweise in diesem Fall Auslandseinsatzgebühren) von 3,- bis maximal 10,- Euro zu rechnen. Teilweise berechnet die lokale Bank ebenfalls Zusatzgebühren, auf die deine Hausbank leider keinen Einfluss hat. Es schadet dementsprechend nie, vor der Bargeldabhebung Informationen über die favorisierte Bank einzuholen.

Kreditkarten ohne Abhebegebühren

Wir halten fest: Bargeldgebühren im Inland beziehungsweise der EU-Zone lassen sich umgehen, indem du ausschließlich Bankautomaten deiner Hausbank aufsuchst. Finanzunternehmen, die Teil der Cash Group sind, haben den entscheidenden Vorteil, dass bei gleich mehreren Filialen Bargeld bezogen werden kann.

Ein weitaus größeres Problem ist die Frage der Abhebegebühren außerhalb der Eurozone. Glücklicherweise haben einige Banken Kreditkarten im Angebot, die komplett ohne Abhebegebühren auskommen und außerdem kreative Zusatzleistungen inkludieren.

Platz 1 der kostengünstigen Kreditkarten belegt die Barclaycard Visa – komplett frei von Jahres-, Auslandseinsatz- und Abhebungsgebühren, allerdings auch ohne Girokonto. Ein ähnliches Konzept inklusive Girokonto verfolgt die DKB Visa. Der einzige Nachteil: lediglich Aktivkund*innen sind von Abhebegebühren im Ausland befreit. Um diesen Status zu erreichen, sind Geldeingänge auf das im Angebot inkludierte Konto von 700,- Euro eine Voraussetzung. Unter den kleineren Banken sticht vor allem die GenialCard der Hanseatic Bank besonders hervor. Das digital orientierte Unternehmen eröffnet Kund*innen einen Verfügungsrahmen von bis zu 2.500, – Euro und ist ebenso in der Nutzung komplett gebührenfrei.

Häufig gestellte Fragen zu Abhebegebühren

Wie hoch sind die Gebühren für Bargeldabhebungen im Durchschnitt?

Die Höhe der Abhebegebühren richtet sich immer nach der kartenausgebenden Bank und dem Ort, an dem die Abhebung vorgenommen wird. Innerhalb der EU gelten in der Regel die gleichen Sätze wie im Inland. Bei Abhebungsvorgängen in einer Fremdwährung können hingegen zwischen 3,- und 10,- Euro aufgeschlagen werden.

Fallen in Deutschland auch Abhebegebühren an?

Sofern du dein Bargeld bei einem Automaten deiner Hausbank beziehst, werden keine Gebühren berechnet. Anders verhält sich die Situation, wenn du als Fremdkund*in zu einer Filiale gehst, die nicht Teil deiner Hausbank ist. In diesem Fall räumt sich das Finanzinstitut das Recht ein, Abhebegebühren zu berechnen. Wer die Auswahlmöglichkeiten an Bankautomaten erhöhen möchte, sollte sich eine Hausbank suchen, die Teil der Cash Group ist.

Welche Banken berechnen keine Abhebegebühren?

In Sachen gebührenfreie Bargeldabhebungen im Ausland zählen die Barclaycard Visa (exklusive Girokonto) und die DKB Cash (inklusive Girokonto) zu den absoluten Vorreitern. Frei von Jahresgebühren und weltweit einsetzbar handelt es sich bei den Kreditkarten definitiv um die kostengünstigsten Alternativen auf Reisen.